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Sonntag, 6. Februar 2011

Petra Begemann – Den Chef im Griff


Hier geht es um Strategien zum richtigen Umgang mit Vorgesetzten. Dieses Buch baut auf einem System der Kategorisierung von verschiedenen Typen von Vorgesetzten auf. Es geht also um verschiedene „Cheftypen“, wie man den verschiedenen Cheftypen im beruflichen Alltag begegnet und mit ihnen den Umgang übt. Das Buch gliedert sich in drei große Themenblöcke: „Zum Tanzen gehören immer zwei“ ist der erste Themenblock, der auf die eigene Rolle innerhalb eines Problemkomplexes eingeht. Es werden verschiedene Grundhaltungen analysiert (z.B. „Die Bequemlichkeit der Opferrolle“), wo der Leser aufgefordert wird sich auch an die eigene Nase zu fassen und zu prüfen, wo sein eigener Part im erfolgreichen (oder erfolglosen) Umgang mit dem Chef beginnt.

Der zweite große Themenblock ist das „kleine Chefbrevier“. Hier werden verschiedenste Cheftypen kategorisiert aufgezeigt. Interessant ist hierbei, dass nicht nur die Cheftypen vorgestellt werden, sondern pro Cheftyp auch ein Mitarbeitertyp, der besonders gefährdet ist („Opferrolle“). Der Leser kann immer wieder prüfen, ob er sich oder seinen Chef in einer der Kategorien wieder erkennt. Zu jeder Chef-Kategorie gibt es eine viele Ratschläge für den persönlichen Umgang mit dem Chef, auch hier oft in Form von einfach einzuprägenden Leitsätzen (z.B. „Blickkontakt löst eine Art Beißhemmung aus“). Der dritte große Themenblock ist die „Pannenvorsorge – Strategien für den Ernstfall“. Hier wird auf auf spannende Theme wie „das Gehaltsgespräch“ oder „das Mitarbeitergespräch“ eingegangen.

Petra Begemanns Buch ist trotz des reichhaltigen und fachlich fundiertem Inhalts eine recht kompakte Buchausgabe, die auch mal im Aktenkoffer Platz findet. Es ist ein Konzentrat aus vielen Tips und Tricks und es kann immer wieder mal in dieses Büchlein hinein gesehen werden, welches sich als Berater versteht. Wer möchte kann nach Feierabend den beruflichen Alltag mit diesem Buch reflektieren. Beim Lesen entdeckt man immer wieder schablonenhafte Erklärungen, die sich auf erstaunliche Weise mit den eigenen Beobachtungen aus dem beruflichen Alltag decken. Es ist erstaunlich wie oft die personaltechnischen Fragen eines Unternehmens an einigen mehr oder wenigen Grundregeln ausgerichtet zu sein scheinen. Führungskräfte tragen ihre personaltechnische Handschrift in den Alltag, die Angestellten bekommen dies nur selten oder gar nicht transparent mit. Oft gibt es ein verdecktes Spiel hinter den Kulissen, wo klitzekleine Bemerkungen des Chefs mit fast orakelhafter Bedeutung gehandelt werden können. Manche Chefs handeln in Dingen der Personalfragen eher intuitiv, andere haben ihre Führungsschulungen derart verinnerlicht, daß die Führungsprinzipien starr und ohne Spielraum sind.

Insofern macht das Lesen dieses Buchs für jemanden, der in einem Unternehmen mit professionell organisierter Personalpolitik angestellt ist (z.B. in großen Konzernen), sehr viel Sinn und hilft zu verstehen, was im beruflichen Alltag wirklich passiert. Menschen, die mit ihrem Vorgesetzten zufrieden sind, benötigen dieses Buch eher nicht, können es aber trotzdem lesen um Zusammenhänge in Bezug auf ihren Vorgesetzten besser verstehen zu lernen. Das Buch ist durchsetzt mit Leitsprüchen und Zitaten, die einprägsam sind und gute Anhaltspunkte zur Orientierung bieten. Gefallen hat mir dieser besonders gut: „Wer an seinem Schreibtisch sitzt und von Hawaii träumt, ist weder an seinem Schreibtisch noch auf Hawaii“.
 

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